Behandlung der Alzheimer-Krankheit
Leider ist die Alzheimer-Krankheit bis heute nicht heilbar. Allerdings können bestimmte Medikamente den Krankheitsverlauf verlangsamen (Anti-Amyloid-Antikörper) oder die Symptome lindern (Antidementiva).
Zusätzlich gibt es auch eine Reihe von nicht-medikamentösen Behandlungen, welche die Symptome der Alzheimer-Krankheit mildern können.
Therapie mit Medikamenten
Anti-Amyloid-Antikörper
Seit Mitte 2025 sind in Deutschland spezielle Antikörper zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit zugelassen, die unter anderem direkt auf die krankhaften Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn – sogenannte Amyloid-Plaques – abzielen. Damit stehen nun erstmals Medikamente zur Verfügung, die nicht nur auf die Symptome der Krankheit zielen, sondern gegen eine ihrer Ursachen wirken.
Die Medikamente sollen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, können diese jedoch nicht heilen. Geeignet sind sie jedoch nur für Menschen, die sich im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit befinden, also bei leichter kognitiver Beeinträchtigung oder beginnender Demenz.1
Für eine Behandlung mit einem solchen Antikörper, müssen unter anderem folgende Voraussetzung erfüllt sein1:
- Die Diagnose einer leichten kognitiven Störung oder leichten Demenz muss durch eine ausführliche neuropsychologische Testung bestätigt werden.
- Ein gesicherter Nachweis von Amyloid-Veränderungen im Gehirn
- Untersuchung einer bestimmten Genvariante (ApoE4), die mit keiner bzw. nur mit einer Kopie im Erbgut vorliegen darf.
Bei Fragen sollte man sich zunächst an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden. Bei kognitiven Einschränkungen oder dem Verdacht einer dementiellen Erkrankung kann eine Überweisung an eine neurologische Fachpraxis oder eine Gedächtnisambulanz erfolgen, wo eine genaue Diagnostik und Beratung zur Therapie möglich ist.
Acetylcholinesterase-Hemmer
Acetylcholin ist ein Botenstoff im Gehirn, der für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen zuständig ist. Bei Menschen mit der Alzheimer-Krankheit wird Acetylcholin nicht mehr in ausreichender Menge produziert.
Acetylcholinesterase-Hemmer helfen dabei, die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn zu verbessern. Dadurch können geistige Fähigkeiten unterstützt werden.
Acetylcholinesterase-Hemmer werden zur Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz eingesetzt.2,3
Glutamat-Antagonisten
Glutamat ist ein Botenstoff im Gehirn, der für das Lernen und das Gedächtnis unverzichtbar ist. Bei Menschen mit der Alzheimer-Krankheit werden die Nervenzellen im Gehirn allerdings durch zu viel Glutamat überlastet und können dadurch absterben.
Der Wirkstoff Memantin gehört zur Gruppe der Glutamat-Antagonisten und schützt die Nervenzellen vor zu viel Glutamat. Memantin wird zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Alzheimer-Demenz eingesetzt.2,3
Acetylcholinesterase-Hemmer und Glutamat-Antagonisten behandeln die Demenz-Symptomatik (unter anderem Gedächtnisstörungen, Beeinträchtigung der Alltagstätigkeiten). Falls erforderlich können auch psychische Symptome (z. B. Depression, Halluzination, Wahn und Teilnahmslosigkeit) behandelt werden.4
Zusätzlich zu diesen Therapien kann auch Ginkgo biloba verwendet werden.2 Dies ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der aus den Blättern des Ginkgo-Baums gewonnen wird und unter anderem die Durchblutung im Gehirn fördern kann.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen forschen kontinuierlich an neuen Medikamenten für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Es werden weitere Ansätze untersucht, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Therapie ohne Medikamente
Es gibt eine Reihe von nicht-medikamentösen Behandlungen, welche die Symptome der Alzheimer-Krankheit lindern können. Welche Therapien eingesetzt werden, hängt unter anderem vom Krankheitsstadium und den Symptomen ab.4
- Gedächtnistraining: Das Gedächtnis wird durch verschiedene Aufgaben, wie zum Beispiel Wortspiele, Puzzles oder Rechenaufgaben, trainiert. Das Training kann einzeln oder in Gruppen erfolgen.4
- Körperliches Training:2 Verschiedene Bewegungsangebote, zum Beispiel Krafttraining, Gehübungen, Gymnastik oder Tanz, verbessern die Aktivitäten des täglichen Lebens. Bewegung hilft den Betroffenen unter anderem bei Unruhe.4
- Soziale Aktivierung: Gemeinsame Aktivitäten, wie zum Beispiel Kochen, Musizieren oder Gespräche, fördern die soziale Interaktion und erhalten die Lebensqualität.4
Neben den Betroffenen selbst sind häufig auch ihre Angehörigen starken mentalen und körperlichen Belastungen ausgesetzt. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass auch pflegende Angehörige auf ihre Gesundheit achten. Zudem ist es für Angehörige oft hilfreich, ihr Wissen zum Umgang mit an der Alzheimer-Krankheit erkrankten Personen zu verbessern.4
Referenzen
- Gesundheitsinformation. Aufrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/lecanemab-leqembi-bei-frueher-alzheimer-krankheit.html [Letzter Zugriff am 13.10.2025]
- DGN e.V. & DGPPN e.V. (Hrsg.) S3-Leitlinien Demenzen, Version 5.2, 17.07.2025. Aufrufbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/038-013. [Letzter Zugriff am 03.11.2025]
- Alzheimer Forschung Initiative e.V. Medikamente zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Aufrufbar unter: https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/behandlung/medikamentoese-behandlung/#c17216 [Letzter Zugriff am 10.04.2025]
- Alzheimer Forschung Initiative e.V. Nicht-medikamentöse Therapien der Alzheimer-Demenz. Aufrufbar unter: https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/behandlung/nicht-medikamentoese-behandlung/ [Letzter Zugriff am 18.06.2024]
DE-NEUR-24-00212 V 2.0
